Militärische Altlasten

Truppenübungsplatz Grafenwöhr

Der Truppenübungsplatz Grafenwöhr (TÜP) ist mit einer Größe von rund 23.000 ha (230 km²) einer der größten Truppenübungsplätze Europas. Er umfasst ein geologisch vielseitiges Gebiet im Bereich des Oberpfälzer Bruchschollenlandes mit einer komplexen Hydrogeologie. Aufgrund seiner Geschichte ist er heute von Einzugsgebieten zur Trinkwassergewinnung umgeben.

Der Truppenübungsplatz besteht seit mehr als hundert Jahren und wurde im 2. Weltkrieg intensiv bombadiert. Heute wird er außer von US-Truppen auch von Truppen der NATO, der Bundeswehr, sowie von einzelnen Privatfirmen genutzt.

Truppenbewegung Bild vergrössern Truppenbewegung im Gelände

Herausforderungen und Zukunftsaufgaben

Bedingt durch den militärischen Betrieb und dem damit verbundenen Umgang mit wassergefährdenden Stoffen wurden vor allem während der intensiven Umbau- und Modernisierungsarbeiten in den letzten Jahren zahlreiche Altlasten entdeckt. In den rund 32 Jahren intensiver Überwachung sind über 200.000 Analysedaten der Gewässer angefallen, die eine systematische Erfassung und Behandlung von Boden- und Gewässerverunreinigungen auf dem TÜP möglich machten.

Herausforderungen für die Zukunft:

  • Erfassung und Bewertung aller Gefahrenpotenziale
  • Weiterentwicklung eines umfassenden Überwachungskonzepts
  • Zielgerichtete Optimierung des Messstellennetzes
  • Systematische Datenerfassung

Die systematische und langfristige Beobachtung des Grundwassers und der Oberflächengewässer ist essentiell für die Früherkennung schädlicher Entwicklungen bei der Gewässerbeschaffenheit. Vor allem wegen der komplexen Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung, verbunden mit erheblichen zeitlichen und räumlichen Verschiebungen

Das macht eine räumliche Verknüpfung von chemischen Untersuchungsergebnissen mit den vorhandenen Gefährdungspotentialen notwendig, einschließlich aller vorhandenen Messstellen im Grundwasser (Pegel, Quellen) und an Oberflächengewässern - sowohl innerhalb als auch außerhalb am Rande des Truppenübungsplatzes.

Diffuse Schadstoffausbreitungen über den Pfad Boden-Grundwasser bzw. Fließgewässer sollen möglichst frühzeitig erkannt und Gefährdungssituationen für Schutzobjekte (Wasserschutz-, Vorranggebiete, private und öffentliche Trinkwasserbrunnen, Brauchwasserbrunnen) besser beurteilt und vermieden werden.