Grundwasserverunreinigung durch chemische Stoffe

LHKW - Schadstoffe mit hohem Gefährdungspotential

Wegen ihrer hervorragenden Löseeigenschaften für Fette, Öle, Harze und viele andere Stoffe wurden die „leichtflüchtigen halogenierten Kohlenwasserstoffe” (LHKW) als Reinigungsmittel vor allem in chemischen Reinigungen, metallverarbeitenden Betrieben oder Galvaniken eingesetzt. Häufig verwendete man Tetrachlorethen („Per”) und Trichlorethen („Tri”).

Durch Leckagen, Handhabungsverluste und unsachgemäßen Umgang gelangten Schadstoffe in Boden und Grundwasser. Begünstigt wurden die Verunreinigungen durch die geringe Viskosität und die Oberflächenspannung der LHKW. Diese Eigenschaften bewirkten einerseits die gute Reinigungsleistung, andererseits durchdrangen sie dadurch sogar Betonböden und gelangten so in den Untergrund.

LHKW sind:

  • zum Teil giftig und krebserregend
  • im Untergrund äußerst mobil
  • wasserlöslich und leicht flüchtig
  • schwerer als Wasser und können deshalb bis zur Sohle des Grundwasserleiters durchsickern, den Grundwasserstauer durchdringen und mehrere Grundwasserstockwerke verunreinigen

PFAS - Das neue Problem

PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) sind eine große Gruppe von synthetischen Chemikalien, die in großen Mengen hergestellt und seit Jahrzehnten für verschiedene Anwendungen verwendet werden. PFAS sind öl- und wasserabweisend, wodurch sie für den Einsatz in industriellen Anwendungen sowie gewerblichen und Verbraucherprodukten attraktiv sind.

Wenn Sie beschichtete Textilien, antihaftbeschichtetes Kochgeschirr, Elektrogeräte besitzen, dann haben Sie wahrscheinlich PFAS zu Hause. Für diese Substanzen entstehen weltweit zunehmend rechtliche Auflagen, da sie in der Umwelt stabil bleiben, im Grundwasser sehr mobil sind und in der Trinkwasserversorgung entdeckt werden.

PFAS:

  • sind zum Teil giftig und krebserregend
  • können nicht durch Bakterien oder Wasser/Luft/Licht abgebaut werden
  • reichern sich in Wasser, Böden, Pflanzen und Lebewesen an
  • sind langlebig, daher bleibt die Belastung noch viele Jahre bestehen

Das Wasserwirtschaftsamt Weiden betreibt umfangreiches Monitoring, um gegebenenfalls eine Einleitung zu stoppen, bzw. gegebenenfalls eine Aufreinigung des kontaminierten Bereichs veranlassen zu können.